IV - Komitat Gemer und Kleinhont / Gömör és Kis-Hont

– Das Komitat Gemer und Kleinhont (ungarisch Gömör és Kis-Hont vármegye, slowakisch Gemersko-malohontská župa) ist der Name einer historischen Verwaltungseinheit (Gespanschaft/Komitat) im Königreich Ungarn, nach 1918 kurzzeitig in der Tschechoslowakei und während des Zweiten Weltkriegs erneut in Ungarn. Das Komitat entstand 1802 durch den Zusammenschluss des Komitats Gemer (ungarisch Gömör) mit dem Komitat Kleinhont (ungarisch Kishont, slowakisch Malohont) zum Komitat Gemer und Kleinhont (ungarisch Gömör és Kishont) vereinigt. Das Gebiet liegt fast vollständig in der heutigen Südslowakei, ein kleiner Teil befindet sich im nördlichen Ungarn, der slowakische Name Gemer wird jetzt als inoffizielle Bezeichnung für dieses Gebiet und als offizielle Bezeichnung einer Tourismusregion verwendet. Das Komitat Gemer und Kleinhont grenzte im Norden an das Komitat Liptau (Liptov/Liptó), im Nordosten an das Komitat Zips (Spiš/Szepes), im Osten an das Komitat Abaúj-Torna (Abov-Turňa), im Südwesten an das Komitat Borsod, im Süden auf einem kurzen Abschnitt an das Komitat Heves, im Südwesten an das Komitat Neograd (Novohrad/Nógrád) und im Nordwesten an das Komitat Sohl (Zvolen/Zólyom). Es lag also im Slowakischen Erzgebirge ungefähr zwischen der heutigen slowakisch-ungarischen Grenze, den Städten Poltár und Rožňava und der Niederen Tatra (slowakisch Nízke Tatry). Das Gebiet wurde vom Fluss Slaná (ungarisch Sajó) durchflossen und 1910 gab es im Komitat 188.098 Einwohner auf einer Fläche von 4.278 km². Ursprünglich war der Verwaltungssitz des Komitats Gemer die Burg Gemer beim Ort Gemer (früher dt. auch Gömmersburg, Gemersburg), nördlich von Tornaľa und ab dem Beginn des 18. Jahrhunderts der Ort Plešivec. Während der ersten Vereinigung von Kleinhont mit Gemer zu Gemer und Kleinhont in den Jahren 1786–1790 war Rimavská Sobota Verwaltungssitz, dann wieder Plešivec und seit 1850 dann definitiv Rimavská Sobota.

– Das Komitat Gemer entstand spätestens Anfang des 12. Jahrhunderts. Vorher war es ein Teil des Komitats Tornau. Zwischen 1552 und 1687 war fast das gesamte Gebiet gegenüber dem benachbarten Osmanischen Reich im Süden (im heutigen Ungarn) tributpflichtig und war türkischen Plünderungen ausgesetzt. In den Jahren 1786–1790 sowie 1802–1918 wurde das Komitat mit dem verhältnismäßig kleinen Gebiet zwischen Tisovec und Rimavská Sobota vereinigt, das Kleinhont genannt wurde. Das vereinigte Komitat wurde dann entsprechend Gemer und Kleinhont genannt. 1918 kam der größte Teil des Komitates (völkerrechtlich durch den Vertrag von Trianon 1920 bestätigt) zur neu entstandenen Tschechoslowakei, ein kleiner Teil um den Ort Putnok verblieb bei Ungarn im neu geschaffenen Komitat Borsod-Gömör-Kishont (heutiger Nachfolger ist Borsod-Abaúj-Zemplén). Die südliche Hälfte des tschechoslowakischen Teils wurde infolge des Ersten Wiener Schiedsspruchs 1938 durch Ungarn besetzt, wo das Komitat Gömör és Kishont wieder gegründet wurde. In der 1939–1945 unabhängigen Slowakei war der restliche Teil 1940–1945 Bestandteil der Gespanschaft Hron. Die Grenzen wurden nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 ebenso wie die Tschechoslowakei wiederhergestellt. Nach der neuerlichen Spaltung der Tschechoslowakei 1993 kam das Gebiet zur eigenständigen Slowakei und liegt heute im Neusohler Landschaftsverband (Banskobystrický kraj) sowie im Kaschauer Landschaftsverband (Košický kraj). Ein kleiner Teil um den Ort Vernár herum liegt im Eperieser Landschaftsverband (Prešovský kraj).

– Im frühen 20. Jahrhundert bestanden folgende Stuhlbezirke: Feled (ehemals Rimaszécs/Rimavská Seč – heute Jesenské), Nándorvölgy (heute Vaľkovňa), Nagyrőce (heute Revúca), Putnok, Ratkó (heute Ratková), Rimaszombat (heute Rimavská Sobota), Nyustya (heute Hnúšťa), Rozsnyó (heute Rožňava) und Tornalja (heute Tornaľa); (Quelle: wikipedia);

– bis 1918 bestanden im Komitat Gömör és Kis-Hont (Gemer und Kleinhont) folgende Vereine:
Rimaszombati Városi Spotklub 1908;

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