01) Königreich Ungarn (bis 1918)

– Das Königreich Ungarn (ungarisch Magyar Királyság) bestand in wechselnden Grenzen von 1001 bis 1918 und 1920 bis 1946. Es entstand im heutigen Westungarn und vergrößerte seinen Herrschaftsbereich in der Folgezeit auf das Gebiet des gesamten heutigen Ungarns sowie das Gebiet von Siebenbürgen, das Kreischgebiet und Maramures (beides im rumänischen Teil des Partiums), die Slowakei, die Vojvodina, den rumänischen Teil des Banats, die Karpatenukraine, das Burgenland, Prekmurje, Kroatien (außer Dalmatien und Istrien) und einige kleinere Gebiete. Das Königreich stand in seiner Geschichte unter mehreren Fremdherrschaften und erlangte 1867 als föderaler (Teil)-Staat Österreich-Ungarns seine Souveränität zurück.

– Am 23. August 1866 wurde der seit 1815 bestehende Deutsche Bund im Definitivfrieden von Prag aufgelöst. All dies bewog Franz Joseph I. und seine Ratgeber dazu, vom Einheitsstaat-Gedanken abzugehen, um die passive Resistenz Ungarns gegen die Wiener Regierung zu beenden. Man war nun bereit, die eigene staatsrechtliche Identität Ungarns zu achten: 1867 entstand die k.u.k. Doppelmonarchie. Im österreichisch-ungarischen Ausgleich wurde die österreichische Dominanz in der Donaumonarchie beendet und die gesamte habsburgische Monarchie in eine Realunion zweier Staaten umgewandelt: das Kaisertum Österreich und das diesem nicht mehr angehörende ‚Königreich Ungarn. Als Name legte der Monarch 1868 Österreich-Ungarn (bzw. österreichisch-ungarische Monarchie) fest. Der Herrscher war nun Inhaber von zwei gleichwertigen Titeln: Kaiser von Österreich und Apostolischer König von Ungarn in Personalunion.

– Das Königreich Ungarn wird seit 1876 in folgende 7 Gebiete unterteilt:

– I. Landesteil links der Donau (Duna bal partja) mit den Komitaten: Arwa – Bars – Gran – Hont – Liptau – Neograd – Neutra – Pressburg – Sohl – Trentschin und Turz.
– II. Landesteil rechts der Donau (Duna jobb partja) mit den Komitaten: Baranya – Weißenburg – Raab – Komorn – Wieselburg – Somogy – Ödenburg – Tolna – Eisenburg – Wesprim und Zala.
– III. Landesteil zwischen Donau und Theiß (Duna-Tisza köze) mit den Komotaten: Bács-Bodrog – Csongrád – Heves – Jász-Nagykun-Szolnok und Pest-Pilis-Solt-Kiskun.
– IV. Landesteil rechts von der Theiß (Tisza jobb partja) mit den Komitaten: Abaúj-Torna – Bereg – Borsod – Gemer und Kleinhont – Sáros – Zips – Ung und Semplin.
– V. Landesteil links von der Theiß (Tisza bal partja) mit den Komitaten: Békés – Bihar – Hajdú – Máramaros – Szabolcs – Sathmar – Szilágy und Ugocsa.
– VI. Theiß-Maros-Winkel (Tisza-Maros szöge) mit den Komitaten: Arad – Csanád – Krassó-Szörény – Temes und Torontal.
– VII. Jenseits des Königssteigs (Királyhágóntúl), Siebenbürgen mit den Komitaten: Unterweißenburg – Bistritz-Naszod – Kronstadt – Csík – Fogaras – Háromszék – Hunyad – Klein-Kokelburg – Klausenburg – Maros-Torda – Groß-Kokelburg – Hermannstadt – Szolnok-Doboka – Torda-Aranyos und Udvarhely.

– Dazu kamen noch die Stadt Fiume und Gebiet (als corpus separatum) und und das Königreich Kroatien und Slawonien.

– Die k.u.k. Monarchie bestand bis zur Niederlage im Ersten Weltkrieg, als Ungarn die Realunion per 31. Oktober 1918 aufkündigte. Wenig später wurde die (Volks-)Republik Ungarn ausgerufen, 1920 dann das „Königreich ohne König“ etabliert. (Quelle: wikipedia).