Bezirk Krakau (Krakow)

– Krakow (deutsch Krakau) = war bis 1918 eine Stadt im Kaisertum Österreich, Königreich Galizien und Lodomerien. Die kreisfreie Stadt an der oberen Weichsel war bis 1596 Hauptstadt des Königreichs Polen, ist Sitz der – nach Prag – zweitältesten mitteleuropäischen Universität und entwickelte sich zu einem Industrie-, Wissenschafts- und Kulturzentrum.

– Im Zuge der Dritten Teilung Polens wurde Krakau 1795 in der Habsburgermonarchie dem Kronland Galizien zugeordnet, dem habsburgischen Anteil aus der Ersten Teilung Polens 1772. 1809 bis 1815 gehörte es zum von Napoléon errichteten Herzogtum Warschau und war nach dem Wiener Kongress als Republik Krakau bis 1846 ein Kondominat unter dem gemeinsamen Protektorat seiner Nachbarn Russland, Preußen und Österreich. Nach dem Krakauer Aufstand 1846 annektierte Österreich Krakau mit Zustimmung von Russland und Preußen. Es folgte eine zunächst von Germanisierungstendenzen der Wiener Führung geprägte Zeit, die jedoch nach der Niederlage Österreichs im Krieg gegen das sich formierende Italien und einer Schwächung der Zentralisten in Wien durch den österreichisch-ungarischen Ausgleich von 1867 von weitreichender Autonomie für Galizien abgelöst wurde.

– Im cisleithanischen Teil der nunmehr als k.u.k. Monarchie bezeichneten Realunion, der liberal regiert wurde und allen Nationalitäten Gleichberechtigung einräumte, entwickelte sich Krakau erneut zum Zentrum polnischer Kunst und Kultur. Krakau wurde das Zentrum der neoromantischen Bewegung Junges Polen, des Jugendstils sowie des polnischen Modernismus. So wurde Krakau neben Warschau eines der bedeutendsten Zentren der polnischen Unabhängigkeitsbewegung. Mit Wien als damaliger Hauptstadt war Krakau seit 1856 durch die k.k. Nordbahn verbunden, die wichtigste Bahnstrecke der Monarchie. In den letzten zwei Jahrzehnten vor dem Ersten Weltkrieg erlebte Krakau eine sprunghafte Modernisierung, die nicht zuletzt vom jüdischen Bürgertum getragen wurde.

– Die russische Grenze war nur wenige Kilometer von Krakau entfernt. Das Militär ließ daher im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts zahlreiche Außenforts rund um die von Mauern umgebene Stadt errichten, um diese gegebenenfalls als Festung gegen Russland verteidigen zu können. Einige dieser Forts sind noch erhalten.

– Am Ende des Ersten Weltkriegs sah sich Krakau ab 28. Oktober 1918 wie ganz Galizien als Teil des wieder erstehenden polnischen Staates. Dies wurde im September 1919 im Vertrag von Saint-Germain bestätigt. Krakau entwickelte sich in der Zwischenkriegszeit sehr schnell und war neben Warschau und Lemberg eines der wichtigsten kulturellen Zentren Polens. (Quelle: wikipedia);

– bis 1918 bestanden im Bezirk und in der Stadt Krakow (Krakau) folgende Vereine:
Klub Sportowy „Cracovia“ Kraków 1906, Towarzystwo Sportowe „Wisla“ Kraków 1906, Akademicki Związek Sportowy Kraków 1908, Żydowski Klub Sportowy „Makkabi“ Kraków 1909, Żydowskie Towarzystwo Sportowe „Jutrzenka“ Kraków 1909, Robotniczy Klub Sportowy Kraków 1910, Towarzystwo Sportowe „Krakus“ Kraków 1910, Klub Sportowy „Polonia“ Kraków 1911, Klub Sportowy „Sparta“ Kraków 1912, Klub Sportowy Podgórze (Kraków) 1913, Klub Sportowy „Merkury“ Kraków 1914; (Quelle: Rozgrywki piłkarskie w Galicji do roku 1914 – Autorzy: Piotr Chomicki, Leszek Śledziona 2015);