10) Kronland - Königreich Böhmen

– Böhmen ist ein historisches Territorium (Königreich Böhmen), gemeinsam mit Mähren und Österreich-Schlesien wurde es als Länder der Böhmischen Krone bezeichnet. Das Königreich Böhmen gehörte seit 1526 zu Österreich (Habsburg) und ab 1867 bis 1918 zur Doppelmonarchie Österreich-Ungarn. Das Wappen von Böhmen zeigt einen silbernen doppelschwänzigen Löwen auf rotem Grund. Der silberne Löwe als böhmisches Wappen wurden 1249 durch König Ottokar II. eingeführt.

– Politische Struktur über die Jahrhunderte:
Seit ca. Mitte des 14. Jahrhunderts war Böhmen in größere Verwaltungseinheiten eingeteilt. Diese Verwaltungseinheiten hießen auf deutsch Kreis (tschechisch Kraj, lateinisch circulus). Je nach Zeitperiode gab es in Böhmen damals eine unterschiedliche Anzahl an Kreisen (kraj). Die Zahl, Namen und auch die Größe dieser alten böhmischen Kreise änderten sich im Laufe der Jahrhunderte mehrmals. Die damalige Kreiseinteilung bestand zwar bis ca. 1862, aber ab 1848 hatte sie nur noch für das Justizsystem Bedeutung. Als Verwaltungseinheiten der Exekutive spielten die alten Kreise ab ca. 1848 keine Rolle mehr.
Ab 1848 (nach dem Ende des Feudalismus) wurden in Böhmen die alten großen Verwaltungskreise (Kraj) ersetzt. Ein neues Verwaltungs- und Justizsystem wurde eingeführt. Die alten Kreise (Kraj) wurden ersetzt durch Politische Bezirke (Politicky okres), auch Bezirkshauptmannschaft (Okresni Hejtmanstvi) genannt, die normalerweise flächenmäßig kleiner als die früheren Kraj waren. Jeder Politische Bezirk bestand aus einem oder mehreren Gerichtsbezirken (Soudni okres). Sie wurden meist nach der Stadt benannt, in dem das Bezirksgericht ansässig war. Böhmen hatte zu dieser Zeit ca. 80 Politische Bezirke (später ca. 104) und ca. 300 Gerichtsbezirke.

– Die Verwaltungsgliederung (politische Bezirke) im Königreich Böhmen setzte sich ab 1890 wie folgt zusammen:
Bezirke Asch, Aussig, Beneschau, Bischofteinitz, Blatna, Böhmisch Brod, Böhmisch Leipa, Brandeis an der Elbe (seit 1908), Braunau, Brüx, Budweis, Časlau, Chotěboř, Chrudim, Dauba, Deutsch Gabel, Deutschbrod, Dux (seit 1896), Eger, Elbogen (seit 1913), Falkenau, Friedland, Gablonz an der Neiße, Graslitz, Hohenelbe, Hohenmauth, Hořowitz, Humpoletz (seit 1910), Jičin, Jungbunzlau, Kaaden, Kamenitz an der Linde (seit 1905), Kaplitz, Karlsbad, Karolinenthal, Kladno (seit 1893), Klattau, Kolin, Komotau, Königgrätz, Königinhof an der Elbe, Königliche Weinberge (seit 1884), Kralowitz, Kralup an der Moldau, Krumau, Kuttenberg, Landskron, Laun, Ledeč, Leitmeritz, Leitomischl, Luditz, Marienbad (seit 1902), Melnik, Mies, Moldauthein, Mühlhausen, Münchengrätz, Nachod (seit 1899), Neubydžow, Neudek (seit 1910), Neuhaus, Neupaka (seit 1903), Neustadt an der Mettau, Pardubitz, Pilgram, Pilsen, Pisek, Plan, Poděbrad, Podersam, Polička, Polna (1884 aufgelöst), Prachatitz, Prag (Statutarstadt), Preßnitz (seit 1902), Přestitz, Příbram, Rakonitz, Raudnitz, Reichenau an der Kněžna, Reichenberg (Statutarstadt), Rokitzan (seit 1896), Rumburg, Saaz, Joachimsthal, Schlan, Schluckenau, Schüttenhofen, Selčan, Semil, Senftenberg, Smichow, Starkenbach, Strakonitz, Tabor, Tachau, Taus, Tepl, Teplitz-Schönau, Tetschen, Trautenau, Turnau, Warnsdorf (seit 1908), Wittingau und Žižkov (seit 1898). (Quelle: Wikipedia);