Bezirk Jägerndorf

– Jägerndorf = war bis 1918 eine Stadt im Kaisertum Österreich, Herzogtum Österreichisch-Schlesien. Das Herzogtum Jägerndorf entstand 1377 durch Teilung des přemyslidischen Herzogtums Troppau, das ein Lehen der Krone Böhmen war und dessen Gebiet bis 1318 zur Markgrafschaft Mähren gehört hatte. Residenzort war die Stadt Jägerndorf (heute Krnov im Okres Bruntál in Tschechien). Am 15. März 1623 übertrug der Kaiser in seiner Eigenschaft als König von Böhmen das Herzogtum Jägerndorf seinem treuen Anhänger Karl I. von Liechtenstein, dem bereits seit 1613 das Herzogtum Troppau gehörte. Er vereinte die beiden Herzogtümer zum Herzogtum Troppau-Jägerndorf und führte eine rigorose Rekatholisierung der Untertanen durch. Seine Nachkommen blieben bis zur Enteignung 1945 im Besitz ihrer böhmischen Ländereien. Bereits 1592 wurde mit einem Gutachten des Breslauer Bischofs Andreas von Jerin, der zugleich das Amt des schlesischen Oberhauptmanns bekleidete, festgestellt, dass der Kauf von Jägerndorf durch Erbrecht erfolgt und bestätigt worden sei, dass man jedoch einer Entfremdung durch die Hohenzollern vorbeugen müsse. 1608 schließlich wies Kaiser Rudolf II. die Ansprüche der Hohenzollern als unbegründet zurück. Dieser Sachverhalt führte zur sogenannten Jägerndorfer Frage, mit der das spätere preußische Königshaus seinen Anspruch auf Jägerndorf begründete und die schließlich 1740 mit zum Ausbruch des Ersten Schlesischen Kriegs führte. Als Folge dieses Krieges fiel der größte Teil Schlesiens 1742 nach dem Vorfrieden von Breslau und dem nachfolgenden Frieden von Berlin an Preußen. Der nördliche Teil des Herzogtums Jägerndorf wurde dem Herzogtum Oppeln im nun preußischen Schlesien eingegliedert. Der südliche Teil des Herzogtums und die Stadt Jägerndorf selbst verblieben bei Böhmen und wurden dem neu geschaffenen Österreichisch-Schlesien zugeschlagen.

– Durch die nachfolgenden Verwaltungsreformen gehörte das Herzogtum Jägerndorf seit 1751 zum politischen Verwaltungsbezirk Jägerndorfer Kreis (tschechisch Krnovský kraj), der 1783 dem Troppauer Kreis (tschechisch Opavský kraj) eingegliedert wurde. In den Jahren 1848–1849 gehörte das Herzogtum Jägerndorf zum Schlesien (1 Kreis). Durch die Reformen nach der Märzrevolution wurde das Herzogtum 1849 aufgelöst und auf seinem Gebiet 1850 der Politische Bezirk Jägerndorf (tschechisch politický okres Krnov) errichtet, der bis zur Gründung der Tschechoslowakei 1918 bestand. Zu ihm gehörte auch die bis dahin mährische Enklave des Hotzenplotzer Ländchens (tschechisch Osoblažsko).

– Einen Tag vor der Ausrufung der Tschechoslowakei am 28. Oktober 1918 wurde die Stadt von der Tschechoslowakischen Armee besetzt. Mit der Etablierung der tschechoslowakischen Administration erhielt die Stadt die offizielle Ortsbezeichnung Krnov und wurde zum Verwaltungszentrum des gleichnamigen Bezirkes. Darin bestanden die Gerichtsbezirke: Jägerndorf (Krnov), Hennersdorf (Jindřichov), Hotzenplotz (Osoblaha) und Olbersdorf (Albrechtice);

– Städte, Orte und Gemeinden im Gerichtsbezirk Hennersdorf (Jindřichov):
Arnsdorf (Arnultovice) – Batzdorf (Bartultovice) – Hennersdorf (Jindřichov) – Johannesthal (Janov) – Petersdorf (Petrovice) – Pittarn (Pitárné) – Röwersdorf (Třemešná) – Waißak (Vysoká);

– Städte, Orte und Gemeinden im Gerichtsbezirk Hotzenplotz (Osoblaha):
Butschafka (Bučávka) – Deutsch Paulowitz (Slezské Pavlovice) – Füllstein (Bohušov, Fulštejn) – Glemkau (Hlinka) – Grosse (Hrozová) – Hotzenplotz (Osoblaha) – Karlsdorf (Karlov) – Kawarn (Koberno) – Liebenthal (Liptaň) – Mährisch Pilgersdorf (Pelhřimovy) – Maidelberg (Dívčí Hrad) – Matzdorf (Matějovice) – Neudörfel (Česká Ves) – Neuwald (Nový Les) – Nieder Paulowitz (Dolní Povelice) – Ober Paulowitz (Horní Povelice) – Peischdorf (Piskořov) – Rausen (Rusín) – Roßwald-Dorf (Ves Rudoltice) – Roßwald-Markt (Rudoltice Městys) – Seitendorf (Životice) – Weine (Víno) – Zottig (Sádek);

– Städte, Orte und Gemeinden im Gerichtsbezirk Jägerndorf (Krnov):
Alt Bürgersdorf (Staré Purkartice) – Aubeln (Úblo) – Bransdorf (Brantice) – Braunsdorf (Brumovice) – Friedersdorf (Čaková) – Groß Raden (Radim) – Jägerndorf (Krnov) – Komeise (Chomiąża) – Kronsdorf (Krasov) – Krotendorf (Chařová) – Lobenstein (Úvalno) – Pickau (Býkov) – Seifersdorf (Zátor) – Taubnitz (Dubnice) – Weißkirch (Kostelec) – Wiese (Loučky);

– Städte, Orte und Gemeinden im Gerichtsbezirk Olbersdorf (Albrechtice):
Burgwiese (Burkvíz) – Geppersdorf (Linhartovy) – Gotschdorf (Hošťálkovy) – Heindorf (Hejnov) – Heinzendorf (Hynčice) – Hillersdorf (Holčovice) – Hirschberg (Jelení, Hyršperk) – Kammer (Komora) – Kreuzberg (Křížová, Kružberk) – Kuttelberg (Spálené, Kutlberk) – Langendorf (Dlouhá Ves) – Langwasser (Dlouhá Voda) – Neudörfel (Nová Ves) – Olbersdorf (Albrechtice) – Reigelsdorf (Rudíkovy) – Tropplowitz (Opavice, Opawica) – Wallstein (Valštejn); (Quelle: wikipedia);

– bis 1918 bestanden im Bezirk Jägerndorf (Krnov) folgende Vereine:
Fussballverein Jägerndorf 1908;

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