Sport Club "Neutral"

Vereinsinformationen:
– bereits 1909 existierte in Favoritner ein Fussball Club „Neutral“, welcher sich später auflöste; Vereinsfarben: Schwarz-Grün;
– 1919/20 = als Sportklub „Axa-Abadie“ Wien gegründet; Vereinsfarben: Rot-Schwarz-Weiß; (Quelle: Wiener Sport Tagblatt, vom 28.05.1921);
– 1922 = Namensänderung in Sport Vereinigung „Neutral“; (Quelle: Wiener Sport Tagblatt, vom 27.05.1922);
– 1926 = in Sport Club „Neutral“ umbenannt;
– 1976 = Fusion mit dem Sport Club „Wertheim“ zum Sport Club „Wertheim-Neutral“;
– 1988 = Namensänderung in Sport Club „Intercoiffeur Strassl“ (= Sponsor);
– 1991 = Fusion mit dem Fussball Club „Eintracht Favoriten von 1971 zum Fussball Club „Eintracht-Intercoiffeur Strassl“; (Quelle: Wiener Sport am Montag-Ausgabe Nr. 41, vom 05.10.1992);

Hinweis zu „Axa-Abadie“:
1907 hatte der Budapester Zigarettenpapierfabrikant Emil Farchy in der Davidgasse Nummer 92, im Favoritner Grätzel „Triesterviertel“, eine Fabrik errichten lassen. Drei Jahre später ist das aus Frankreich stammende Unternehmen „Abadie“ hier eingestiegen. „Abadie“ war ein Vorreiter in Sachen Zigarettenpapier. 1789 wurde in Paris das erste Zigarettenpapier erzeugt. Hier am Wiener Standort haben in mehreren 40 Meter langen Arbeitssälen rund 700 vor allem Arbeiterinnen pro Jahr 300 Millionen Zigarettenhülsen bester Qualität hergestellt. Denn Abadie-Zigarettenpapier werde, wie es damals in einer Unternehmensbeschreibung hieß, „nicht, wie üblich, aus Abfällen und Hadern, sondern aus sehr feinen, reinen und ungebrauchten Faserstoffen hergestellt, ein Vorzug, der dieser Marke in der ganzen Welt eine außerordentliche Popularität verschafft hat.“ Dieses edle Rohmaterial für die Fabrik in Wien ist per Bahn direkt aus Paris geliefert worden. Abadie war nicht nur wegen seiner Qualität sehr bekannt, sondern auch wegen seiner Werbeaktionen. „Ob Nobel- oder Lumpenball – rauch „Abadie“ auf jeden Fall“ hat es damals in einer Werbung geheißen. Und den Produkten waren über viele Jahre Sammelbildchen beigelegt. „Flaggen und Wappen der Welt“ war etwa eine Serie, die gesammelt und in Alben eingeklebt werden konnten. Und natürlich getauscht. Oder Burgen und Schlösser. Derartige Serien gab es viele. Oder Sportbildchen. Sport wurde bei „Abadie“ sehr groß geschrieben – gab es doch auch einen Werksportverein, den Sportklub „Axa Abadie“, der am Nothnagelplatz beim Wasserturm spielte und 1922 in Sport Vereinigung „Neutral“ umbenannt wurde. 1938 wurde die Firma als jüdisches Eigentum „arisiert“ und einer den Nazis genehmen Verwaltung unterstellt. Gearbeitet wurde bei Abadie auch während des Zweiten Weltkriegs, wobei ein Teil der Produktion direkt an die Front geliefert wurde. Auch Papierservietten und WC-Papier wurden hier hergestellt. Ein Bombentreffer im Frühjahr 1945 richtete erheblichen Schaden am Gebäude an. Nach dem Wiederaufbau der Fabrik wurde erneut mit der Produktion von Zigarettenpapier begonnen, welche bis in die siebziger Jahre aufrecht erhalten werden konnte. 1972 wurde die Fabrik von den Austria Tabakwerken übernommen und nach Niederösterreich übersiedelt. (Quelle: wikipedia – Wolfgang Slapansky „Leben und Arbeiten im TRIESTERVIERTEL – Zur Geschichte eines Bezirksteiles“.);

Zeigt alle 4 Ergebnisse

Zeigt alle 4 Ergebnisse