Region Walachei

– Die Walachei, rumänisch veraltet Valahia; Țara Românească oder Țara Rumânească (deutsch etwa ‚Rumänisches Land‘) ist eine historische Landschaft im Süden des heutigen Rumänien. Die Walachei, als historische Landschaft, setzt sich aus der Kleinen Walachei (Oltenia) im Westen und der Großen Walachei (Muntenia) im Osten zusammen.

– Die Geschichte der Walachei als eigenständiges Staatsgebilde begann de facto im frühen 14. Jahrhundert, als im November des Jahres 1330 Basarab I. (1310–1352) in der Schlacht bei Posada die von König Karl I. Robert angeführten Ungarn besiegte und so seine Unabhängigkeit gegenüber der ungarischen Krone durchsetzen konnte. Die Entstehung der Walachei als Woiwodschaft war möglich geworden durch das Machtvakuum angesichts der Schwäche der diesen Raum kontrollierenden Mächte. Dank einer geschickten Schaukelpolitik und wechselnden Koalitionen zwischen den Tataren, Ungarn und den bulgarischen Herrschern konnten die lokalen Anführer ihren Handlungsspielraum ausweiten und schließlich einen eigenen Herrschaftsverband etablieren. Zu Beginn des 15. und Mitte des 16. Jahrhunderts setzte sich schrittweise die osmanische Oberhoheit durch, deren definitive Ausgestaltung um die Mitte des 16. Jahrhunderts stattfand und in der Phanariotenzeit Anfang des 18. Jahrhunderts kulminierte. Der wachsende Machtverfall der Hohen Pforte führte dazu, dass Russland zu Beginn des 19. Jahrhunderts den Anspruch erhob, als Schutzmacht über die Geschicke der Walachei mitzubestimmen. Die Walachei bestand über ein halbes Jahrtausend als relativ klar fassbare politisch-administrative Einheit, als Herrschaftsverband unter wechselnder Oberhoheit und mit größtenteils stabilen Grenzen bis zum Jahr 1859, als durch die doppelte Wahl von Alexandru Ioan Cuza die Vereinigung der Fürstentümer Walachei und Moldau vollzogen und somit die Grundlagen des modernen rumänischen Staates gelegt wurden.

– Die Walachei wird im Norden von den Südkarpaten und im Süden von der Donau, die gleichzeitig die Grenze zu Bulgarien ist, begrenzt. Der Fluss Olt teilt sie in die Große Walachei (Muntenia) im Osten und die Kleine Walachei (Oltenia) im Westen. Die Walachische Tiefebene geht in die Getische Hochebene über und diese geht wiederum in die Getischen Vorkarpaten über.

– Auch die rumänischsprachigen Gebiete Griechenlands trugen den Namen Walachei, siehe dazu Megalovlachia. Die Mährische Walachei (tschechisch Valašsko) erhielt ihren Namen von im Spätmittelalter eingewanderten Walachen, die nur teilweise assimiliert wurden. Die größte Stadt der Walachei ist die rumänische Hauptstadt Bukarest.

– Die Große Walachei (dt. auch Muntenien, rum. Muntenia) ist eine historische Landschaft im Süden Rumäniens. Sie umfasst den zentralen und östlichen Teil der Walachei.
Diese historische Region umfasst folgende rumänische Kreise:
– Kreis Argeș;
– Kreis Dâmbovița;
– Kreis Prahova;
– Kreis Buzău;
– Kreis Brăila;
– Kreis Ialomița;
– Kreis Călărași;
– Kreis Ilfov;
– die Hauptstadt Bukarest;
– Kreis Giurgiu;
– Kreis Vâlcea (nur die Gemeinden, die östlich des Flusses Olt liegen);
– Kreis Olt (nur die Hälfte des Kreises, die östlich des Flusses Olt liegt);
– Kreis Teleorman (außer der Gemeinde Islaz, die westlich des Flusses Olt liegt);
– Kreis Vrancea (nur die Gemeinden, die südlich des Flusses Milcov liegen);

– Die Kleine Walachei (dt. auch Oltenien, rum. Oltenia) ist eine historische Landschaft in Rumänien und ein Teil der Walachei. Sie wird „Kleine Walachei“ genannt, weil sie im Gegensatz zu der Großen Walachei deutlich kleiner ist. Aus der Zeit der ungarischen Herrschaft (etwa 1090–1330) ist auch die Bezeichnung „Banat von Severin“ überliefert. Zwischen 1718 und 1739 gehörte sie zum Habsburgischen Reich. Gelegentlich wurde die Kleine Walachei als „Banat von Krajowa“, „Valachia Cia-Alutana“ oder „Valachia Caesarea“ benannt.
Diese historische Region umfasst folgende rumänische Kreise:
– Kreis Dolj;
– Kreis Gorj;
– Kreis Mehedinți (der größte Teil, außer Orșova und die Gemeinden westlich davon);
– Kreis Vâlcea (der größte Teil, außer den Gemeinden die östlich des Flusses Olt liegen);
– Kreis Olt (nur die Hälfte des Kreises, die westlich des Flusses Olt liegt);
– Kreis Teleorman (nur die Gemeinde Islaz, die westlich des Flusses Olt liegt); (Quelle: wikipedia);