Region Siebenbürgen

– Siebenbürgen, Transsilvanien oder Transsylvanien (rumänisch Ardeal oder Transilvania, ungarisch Erdély, siebenbürgisch-sächsisch Siweberjen) ist ein historisches und geografisches Gebiet im südlichen Karpatenraum mit einer wechselvollen Geschichte. Heute liegt Siebenbürgen im Zentrum Rumäniens.

– Siebenbürgen ist unter folgenden Bezeichnungen bekannt:
Der rumänische Ländername ist Ardeal, älter Ardeliu (1432), aus dem Ungarischen entlehnt, oder Transilvania, aus dem Mittellateinischen übernommen.
Der ungarische Landesname ist Erdély, älter Erdeuelu (Erdőelü) (12. Jahrhundert), wörtlich „jenseits des Waldes“, zusammengesetzt aus ung. erdő ‚Wald‘ und regionalem elü (elv, el) ‚jenseits, jenseitige Gegend, entferntere Seite‘.Dieser „Wald“ bezieht sich auf das waldreiche Apuseni-Gebirge, das die große ungarische Tiefebene und das Kreischgebiet vom siebenbürgischen Becken trennt.
Die mittellateinischen Benennungen sind erst terra ultra silvam (1075), ultrasylvania (1077), später Partes Transsylvana (12. Jahrhundert), die beide aus ultra oder trans ‚jenseits‘ und silva ‚Wald‘, zusammengesetzt wurden und den ungarischen Landesnamen übersetzen.

– Die auf dieser Grundlage eingedeutschte Bezeichnung Transsilvanien bzw. Transsylvanien war in mittelalterlichen Dokumenten gebräuchlich. Die Herkunft des deutschen Namens Siebenbürgen ist nicht abschließend geklärt. Vermutungen gehen dahin, ihn auf sieben von Siebenbürger Sachsen gegründete Städte zurückzuführen: Hermannstadt, Kronstadt, Bistritz, Schäßburg, Mühlbach, Broos und Klausenburg (in dieser Reihe wird fälschlicherweise oft Mediasch genannt, das aber erst 1534 vom Markt zur Stadt erhoben wurde). Auch die Sieben Stühle, Einheiten der eigenen Gerichtsbarkeit – jeder Stuhl besaß einen Königsrichter, der alleine dem ungarischen König unterstellt war –, sind möglicherweise Teil der Namensgebung. Der Name ist zunächst in deutschen Quellen aus dem 13. Jahrhundert als Septum urbium, Terra septem castrorum und ähnlichen Varianten verzeichnet. In deutscher Niederschrift hieß es Ende des 13. Jahrhunderts erstmals Siebenbuergen und bezeichnete damals nur den Bereich der Sieben Stühle als administrative Einheiten oder Gebietskörperschaften der Hermannstädter Provinz. Erst später hat sich der Begriff räumlich erweitert, umfasste schließlich denselben Raum wie Erdély und Ardeal und ersetzte dadurch die frühere Lehnübersetzung von Ultrasilvania Überwald (13. und 14. Jahrhundert).

– Siebenbürgen bildet geografisch das Zentrum und den Nordwesten Rumäniens. Von den südlicheren (Walachei) und östlicheren (Moldau und Bukowina) Landesteilen wird Siebenbürgen durch die Ostkarpaten und die Transsilvanischen Alpen (Südkarpaten) getrennt, die zusammen den südlichen Karpatenbogen bilden. Nach Westen hin scheidet ein Teil der Westrumänischen Karpaten, das Apuseni-Gebirge, Siebenbürgen vom Kreischgebiet ab. Auch Teile des heutigen Rumänien, die bis 1918/1920 zu Ungarn gehörten (das Kreischgebiet, die Region Sathmar, der südliche Teil des ehemaligen Komitats Maramuresch sowie der rumänische Teil des Banats), werden manchmal irrtümlicherweise zu Transilvania hinzugerechnet, so dass es oft größer als das historische Gebiet dargestellt wird.

– Die Fläche Siebenbürgens beträgt 59.651 km². Nach heutigen Verwaltungseinheiten umfassen alle Gebiete, die bis 1918 zu Ungarn gehörten, etwa 100.293 km². Siebenbürgen ist in die folgenden rumänischen Kreise unterteilt:
– Alba (Karlsburg, Gyula-Fehérvar);
– Bistrița-Năsăud (Bistritz, Beszterce-Naszód);
– Brașov (Kronstadt, Brassó);
– Cluj (Klausenburg, Kolozsvár);
– Covasna (Kovászna);
– Harghita (Szeklerburg, Hargita);
– Hunedoara (Eisenmarkt, Hunyad);
– Mureș (Mieresch, Maros);
– Sibiu (Hermannstadt, Szeben); (Quelle: wikipedia);