00) Italienischer Fußballverband / Federazione Italiana Giuoco Calcio

Geschichte des Fussballsportes in Italien:

– Die Federazione Italiana Giuoco Calcio (abgekürzt F. I. G. C.) (deutsch Italienischer Fußballverband) ist der italienische Fußball-Dachverband. Er organisiert den Spielbetrieb der italienischen Ligen im Profi- und Amateurbereich sowie die Nationalmannschaften.

– Bereits im Mittelalter war das Fußballspielen in Italien heimisch, das damals Calcio genannt wurde. Es wird vermutet, dass römische Legionen dieses Ballspiel in andere Länder Europas eingeführt haben. Allerdings gab es kaum verbindliche Spielregeln und die Spielweise ähnelte mehr dem heutigen Rugby. Außerdem bestanden die beiden Mannschaften aus jeweils 27 Männern. Unter der Herrschaft von Mussolini wurde dieses Spiel zu einem Nationalsport aufgewertet und erhielt die Bezeichnung Volta-Flugball, nun ein Mix aus Fußball, Rugby und Faustball.

– Als Gründungsdatum gilt der 16. März 1898, als der Ingenieur Mario Vicary in Turin einen Fußballverband unter dem Namen Federazione Italiana Football (F. I. F.) gründet, um nach der Arbeit Spiele und Meisterschaften organisieren zu können. Schnell stieg das Interesse am Fußball an, nachdem in den großen norditalienischen Städten Genua und Turin bereits seit einigen Jahren Fußballvereine existierten (z. B. C. F. C. Genua, Juventus Turin). Die erste Meisterschaft fand noch im selben Jahr in der piemontesischen Hauptstadt statt, wo an einem Nachmittag der erste italienische Meister ausgespielt wurde.
1905 trat der F. I. F. dem Fußballweltverband – nur ein Jahr nach dessen Gründung – bei. Im Jahr 1909 wurde der Verband umbenannt und erhielt seinen heutigen Namen Federazione Italiana Giuoco Calcio (F. I. G. C.). Es dauerte schließlich bis 1913, dass die erste landesweite Meisterschaft ausgetragen wurde. Seit 1910 existiert des Weiteren die italienische Nationalmannschaft; genauer: Ihr erstes Spiel bestritt die Squadra Azzurra am 15. Mai 1910 in Mailand gegen Frankreich (6:2).

– Die nächste große Änderung begann 1930. Erstmals wurde die nationale Meisterschaft in einer gesamtitalienischen Liga ausgetragen. Die Spieler in dieser Meisterschaft erhielten auch erstmals eine Entlohnung für ihre Arbeit auf dem Fußballfeld, in Uruguay wurde die erste Fußballweltmeisterschaft gespielt. Bereits die nächste WM 1934 fand in Italien statt und wurde auch prompt gewonnen. Die Erfolge wurden beim olympischen Fußballturnier 1936 und der WM 1938 in Frankreich wiederholt. 1954 wurde in Basel der europäische Fußballverband UEFA gegründet. Der italienische Verband war unter den Gründungsmitgliedern. 1968 folgte der erste EM-Titel.

– Zwischen der Einführung der Meisterschaft 1898 bis nach der Saison 1928 wurde der italienische Meister in einer Meisterrunde zwischen den Siegern der diversen Regionalverbände ausgespielt, ähnlich dem deutschen System vor 1962. Die ersten italienischen Meisterschaften halten keinem aktuellen Vergleich stand. Es waren kleine Turniere, die an einem sonnigen Nachmittag ausgespielt wurden. Die erste italienische Meisterschaft fand am 8. Mai 1898 in Turin statt. Daran nahmen vier Mannschaften teil: Der spätere Meister Genoa C. F. C. sowie die Turiner Vereine Internazionale Torino, FC Torinese und Ginnastica Torino.

– Wegen des Ersten Weltkrieges pausierte die Meisterrunde von 1916 bis 1919. Schon bald wurde der Spielbetrieb wieder aufgenommen und nach altem Modus fortgefahren. In den Nachkriegswirren beanspruchten allerdings zwei Fußballverbände den italienischen Meistertitel für sich. Neben der F. I. G. C. formierte sich 1919 die Confederazione Calcistica Italiana (C. C. I.), in der ebenfalls eine Meisterschaft ausgespielt wurde. Dieser Verband ging jedoch bereits 1922 wieder in der F. I. G. C. auf, so dass es mit der S. G. Pro Vercelli (C. C. I.) und U. S. Novese (F. I. G. C.) in jenem Jahr ganz offiziell zwei italienische Meister gab.

– Bald nach dem Krieg nahm das Interesse am Fußball enorm zu, und langsam etablierte sich der Profifußball. Der erste dokumentierte professionelle Fußballspieler war Virginio Rosetta, der 1923 von der US Pro Vercelli zu Juventus Turin wechselte. Edoardo Agnelli brachte Kapital zum Turiner Verein, wodurch es den Turinern ermöglicht wurde, Rosetta für die damalige Rekordsumme von 50.000 Lire nach Turin zu transferieren. Die Professionalisierung des Fußballs brachte für die damaligen Seriensieger CFC Genua und US Pro Vercelli das Ende der Erfolge. Seit 1924 konnte weder Genua noch Pro Vercelli einen nationalen Titel auf Profiebene erringen.

– Zu Beginn der Meisterschaft 1929 wurde der Spielmodus geändert. Seitdem wird der Meister nicht mehr unter den Regionalsiegern, sondern unter sämtlichen teilnehmenden Mannschaften ermittelt. Die Meisterschaft wurde dadurch verlängert, erstmals dauerte die Meisterschaft über den Jahreswechsel an. Weiterhin erzwang der damalige italienische Diktator Mussolini, der bekennender Fußballfan war, die Zusammenlegung der Mailänder Vereine Inter Mailand und US Milanese zu Ambrosiana Inter. Die Trennung erfolgt unmittelbar nach dessen Sturz 1943.

– Wegen des Zweiten Weltkriegs musste die Austragung der Meisterschaft zwischen 1944 und 1946 erneut unterbrochen werden. Auch wenn es in dieser Zeit keine offiziellen Meister gab, wurde 1944 eine inoffizielle Meisterschaft ausgespielt, bei der die Mannschaft der A. C. Spezia, die mit Spielern aus der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr verstärkt war, den Titel erringen konnte. Die Serie A nahm unter diesem Namen erstmals 1946 ihren regulären Spielbetrieb auf. Dem ging die Gründung der Lega Calcio mit Sitz in Mailand einher. Diese konstituierte sich erstmals am 14. Mai 1946. Zunächst entstand nur eine gesamtitalienische Profiliga; an dieser nahmen 1947/48 21 Mannschaften teil; es ist bis heute die höchste Anzahl an Vereinen. Eine darauf folgende Reform gründete die Serie A und Serie B mit jeweils 18 Mannschaften. Seitdem trägt die Serie A diesen Namen.

– Im Jahr 1982 stürzte der F. I. G. C. – ungeachtet des Triumphes bei der Weltmeisterschaft in Spanien – in eine schwere Krise. Ein Wettskandal erschütterte den Verband schwer und brachte den italienischen Fußball in Verruf. Im Zuge dieser Affäre musste auch der AC Mailand zwangsabsteigen.
2003 erließ der F. I. G. C. neue Regeln im nationalen Fußball. Umfassende Neuerungen reformierten das Amateursystem (Serie D), die Jugendabteilungen und Regelungen zur Ordnung in den Stadien (Stichwort Gewalt in den Stadien). Vor allem wurden aber auch Bilanzkontrollen und verschärfte Regularien, bis hin zum Lizenzentzug für die Fußballvereine eingeführt.
2006 gewann Italien schließlich die Weltmeisterschaft in Deutschland mit einem Finalsieg gegen Frankreich mit 6:4 n. E.;

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