Bezirk Wien-Umgebung (WU)
– Der Bezirk Wien-Umgebung war ein Verwaltungsbezirk des Landes Niederösterreich. Er entstand 1954 durch die Auflösung von Groß-Wien;
– In der Zeit des Nationalsozialismus war 1938 eine Reihe von selbstständigen Gemeinden mit Wien zu Groß-Wien vereinigt worden. Als Wien 1946 (Beschluss) bzw. 1954 (Durchführung) auf seine heutige Größe redimensioniert wurde, wurden 80 angeschlossene Gemeinden wieder selbstständig und etliche davon im neuen niederösterreichischen Bezirk Wien-Umgebung zusammengefasst.
Der Bezirk Wien-Umgebung bestand seither aus drei isolierten Gebieten, die jeweils für sich zusammenhängen, jedoch untereinander nicht aneinandergrenzen, nämlich jeweils rund um Schwechat im Südosten und Gerasdorf als flächenmäßig deutlich kleineres im Nordosten sowie (nord-)westlich von Wien das Gebiet Klosterneuburg-Purkersdorf.
– Mit 1. September 1954 nahm die neue Bezirksverwaltung Wien-Umgebung ihre Tätigkeit im ehemaligen Gebäude der Wiener Handelskammer, Wien 1, Löwelstraße 20, auf. Im Jahr 1969 übersiedelte die Bezirkshauptmannschaft (BH) Wien-Umgebung nach Wien 9, Alserbachstraße 41. Mit Beschluss der Niederösterreichischen Landesregierung vom 9. April 1991 wurde der Sitz der BH Wien-Umgebung nach Klosterneuburg verlegt. Am 18. Juni 1998 wurde der Neubau des Amtsgebäudes in Klosterneuburg, Leopoldstraße 21, in Betrieb genommen. Außenstellen waren in Purkersdorf, Schwechat, Gerasdorf und in der Wiener Herrengasse situiert.
1956 wurden Gablitz, Mauerbach, Pressbaum, Tullnerbach und Wolfsgraben aus dem Bezirk Sankt Pölten-Land ausgeschieden und dem Bezirk Wien-Umgebung angeschlossen.
– Am 24. September 2015 wurde vom Niederösterreichischen Landtag beschlossen, dass der Bezirk Wien-Umgebung mit 1. Jänner 2017 aufgelöst und seine 21 Gemeinden an die angrenzenden niederösterreichischen Bezirke aufgeteilt werden sollen. Anschließend wurde von der Landesregierung die Neuzuteilung der Gemeinden auf die angrenzenden Bezirke durchgeführt:
- Klosterneuburg wurde an den Bezirk Tulln angeschlossen.
- der Bezirk Korneuburg wurde um Gerasdorf erweitert.
- Gablitz, Mauerbach, Pressbaum, Purkersdorf, Tullnerbach und Wolfsgraben fielen dem Bezirk St. Pölten-Land zu.
- der Bezirk Bruck an der Leitha wurde um Ebergassing, Fischamend, Gramatneusiedl, Himberg, Klein-Neusiedl, Lanzendorf, Leopoldsdorf, Maria-Lanzendorf, Moosbrunn, Rauchenwarth, Schwadorf, Schwechat und Zwölfaxing erweitert.
Ursprünglich hätte Gerasdorf an den Bezirk Gänserndorf angeschlossen werden sollen, in einer Bürgerbefragung sprachen sich aber 99 % der Teilnehmer gegen diese Variante aus. Auch die Zuordnung von Mauerbach und Gablitz (vorgesehen zum Bezirk Tulln) sowie von Leopoldsdorf, Lanzendorf und Maria-Lanzendorf (vorgesehen zum Bezirk Mödling) wurde angepasst.
– Der Bezirk Wien-Umgebung bestand zum Zeitpunkt seiner Auflösung aus 21 Gemeinden, darunter waren sechs Städte und sieben Marktgemeinden. (Quelle: wikipedia);