IV - Komitat Abaujwar-Tornau / Abaúj-Torna
– Das Komitat Abaujwar-Tornau (ungarisch Abaúj-Torna vármegye, slowakisch Abovsko-turnianska župa) war eine historische Verwaltungseinheit (Gespanschaft bzw. Komitat) im Königreich Ungarn, sowie nach dem Ersten Weltkrieg in Ungarn und kurzzeitig unter dem Namen Abovsko-turnianska župa in der Tschechoslowakei. Das Gebiet liegt in der heutigen Ostslowakei und dem nordöstlichen Ungarn. Das Komitat grenzte im Norden an das Komitat Sáros, im Osten und Süden an das Komitat Semplin (Zemplén), im Südwesten an das Komitat Borsod, im Westen an das Komitat Gemer und Kleinhont (Gömör és Kis-Hont) und im Nordwesten an das Komitat Zips (Szepes). Das Gebiet des Komitatsteiles Abaujwar erstreckte sich zirka 20 Kilometer beidseitig entlang des Flusses Hernad/Kundert (slowakisch Hornád, ungarisch Hernád) zwischen Košice und Miskolc (nicht mehr dazugehörend). Der andere Komitatsteil Tornau lag südwestlich von Košice. Die Gespanschaft wurde von den Flüssen Hernad und Bodwa durchflossen und hatte 1907 205.656 Einwohner auf einer Fläche von 3323 km².
– Das Komitat entstand aus der Vereinigung der beiden Komitate Abaujwar und Tornau. Diese Vereinigung bestand von zum ersten Mal von 1785–1790, dann wieder kurz von 1848–1859 und endgültig von 1882 bis zum Ende des Königreichs Ungarn. 1918 kam der nördliche Teil des Gebietes (mit Košice) zur neu entstandenen Tschechoslowakei (durch den Vertrag von Trianon 1920 völkerrechtlich bestätigt) und existierte hier unter dem Namen Abovskoturnianska župa bis 1922 weiter. Die südliche Hälfte hingegen verblieb als Komitat Abaúj-Torna mit der Hauptstadt Szikszó bei Ungarn. Durch den Ersten Wiener Schiedsspruch 1938 wurde der Großteil des tschechoslowakischen Teils durch Ungarn besetzt und dem Komitat Abaúj-Torna mit der Hauptstadt Kassa angeschlossen. Der restliche tschechoslowakische Teil kam 1940 bis 1945 zur neu gegründeten Šarišsko-zemplínska župa innerhalb der 1939–1945 eigenständigen Slowakei. Die Grenzen wurden nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 ebenso wie die Tschechoslowakei wiederhergestellt. Nach der neuerlichen Spaltung der Tschechoslowakei 1993 kam das vormals tschechoslowakische Gebiet zur eigenständigen Slowakei und liegt seit 1996 im Kaschauer Landschaftsverband (Košický kraj).
– Im frühen 20. Jahrhundert bestanden folgende Stuhlbezirke: Kassa (heute Košice), Füzér (heute Ždaňa), Szepsi (heute Moldava nad Bodvou), Torna, (heute Turňa nad Bodvou), Szikszó und Gönc (Abaújszántó); Die Städte Füzér, Szikszó, Gönc und Abaújszántó liegen im heutigen Ungarn. (Quelle: wikipedia);
– bis 1918 bestanden im Komitat Abaúj-Torna (Abaujwar-Tornau) folgende Vereine:
Kassai Torna és Vívó Egylet 1892, Kassai Sport Egylet 1898, Kassai Atlétikai Club 1903, Kassai Jogász Sport Egylet 1904, Kassai Akadémiai Sport Egylet 1907, Kassai Munkás Testedző Egylet 1907, Kassai Magánalkalmazottak Sport Egylet 1912/13, Kassai Kereskedök Köre 1912/13, Kassai Munkás Sport Egyesület 1918;